Kino

Franks Top 7 der schlimmsten Dinge bei einer DESTINATION WEDDING (Kinostart: 02. August 2018 // Ascot Elite Entertainment)

by Pierre Wilke

 

 

Darsteller: Winona Ryder & Keanu Reeves

Regie: Victor Levin

Kinostart: 2. August 2018

im Verleih der ASCOT ELITE ENTERTAINMENT

Gibt es etwas Schöneres als eine Hochzeit? Es liegt Liebe in der Luft, Familien kommen zusammen und die Getränke sind gratis. Und das Beste: Schon nach wenigen Stunden kann man sich guten Gewissens eine passende Ausrede einfallen lassen und den Heimweg antreten.

Dumm nur, wenn sich die geliebte Couch plötzlich mehrere Flugstunden entfernt befindet, da sich das Brautpaar für eine Hochzeit im Urlaub entschieden hat – oder, wie es im englischen Sprachraum heißt, für eine „Destination Wedding“. Für Personen mit einer natürlichen Abscheu gegenüber ihren Mitmenschen wird es da schnell heikel.

Zum deutschen Kinostart der hinreißenden Liebeskomödie DESTINATION WEDDING mit dem Hollywood-Traumpaar Keanu Reeves („Das Haus am See“, „Matrix“) und Winona Ryder („Stranger Things“) als Hochzeitsgäste wider Willen am 02. August 2018 geben wir nun Protagonist Frank (Keanu Reeves) die Möglichkeit, seine Top 7 der schlimmsten Dinge bei einer Hochzeit im Urlaub aufzuzählen. Viel Spaß!

 

 

1. Die Einladung

Damit geht es schon los. Man öffnet einen Umschlag, denkt an nichts Böses und zack – ist das sorgsam freigehaltene lange Wochenende für die Tonne. Und es ist ja nicht einmal der Diebstahl der wertvollen Freizeit, die einen am meisten aufregt. Wie kommen denn irgendwelche heiratswilligen Idiotenzu der Ansicht, dass ihre Hochzeit so wichtig ist, dass sie einfach so mehrere Tage der eigenen Lebenszeit verschlingen darf? Vielleicht hat man ja bereits etwas vor! Schon mal daran gedacht, liebes Brautpaar? Na gut, vielleicht besteht der Plan darin, in Boxershorts auf der Couch zu liegen. Aber auch das kann verdammt erfüllend sein!

2. Die Anreise

Wenn man sich dann endlich resigniert damit abgefunden hat, keine passende Ausrede parat zu haben, geht es mit hängendem Kopf an die Anreise. Denn so eine Hochzeit kann selbstverständlich nicht an irgendeinem Baggersee im Nachbarort stattfinden, oh nein! Ein Brautpaar, das wirklich etwas auf sich hält – und seine Gäste in den meisten Fällen anscheinend inbrünstig hasst – zelebriert seine Trauung prinzipiell am anderen Ende der Welt. Egal, ob nun ein Luxusresort mitten im Nirgendwo oder ein Hotel hoch oben in den Bergen. Zur Not wird auch schnell noch eine eigene Insel vor der Küste Dubais aufgeschüttet. Hauptsache, man muss während der Anreise mindestens acht Mal umsteigen und ist dabei auf nicht weniger als fünf verschiedene Transportmittel angewiesen, die von einem klapprigen Kleinflugzeug bis zum Rücken eines Kamels reichen.

3. Die Gäste

Es soll ja vorkommen, dass man seine Familienmitglieder und deren Begleitungen gerne um sich hat und das gemeinsame Beisammensein schätzt. In den meisten Fällen ist eine solche Situation allerdings der blanke Horror. Es hat einen Grund, warum man ab einem gewissen Alter das Elternhaus verlässt und sich eine eigene Bleibe sucht, vorzugsweise in einem anderen Bundesstaat. Das Zusammentreffen mit der eigentlich erfolgreich auf Abstand gehaltenen Familie ist im besten Fall unangenehm, im schlimmsten jedoch eine Ansammlung der fürchterlichsten Peinlichkeiten. Wenn dann auch noch die nervtötenden Freunde von Braut und Bräutigam auf den Plan treten, ist der Wahnsinn perfekt. Vielleicht ist das der einzige Grund, den nächsten Punkt auch nur ansatzweise erträglich zu finden.

4. Die Aktivitäten

Die minutiös geplanten Aktivitäten während einer mehrtägigen Hochzeit im Urlaub sind meist die einzige Möglichkeit, der buckligen Verwandtschaft für wenige Augenblicke zu entkommen. Während diese sich nämlich mit vorgespielter Fröhlichkeit den diversen Spielen und Ausflügen widmet, kann man sich mitunter heimlich davonstehlen und seine Zeit mit angenehmeren Dingen verbringen. Falls das jedoch nicht klappt und man auf der Flucht entdeckt wird, heißt es tapfer sein. Dann wird nämlich erwartet, dass man mit guter Miene sämtliche hochnotpeinlichen und außerdem völlig unnötigen Spielereien erduldet, die sich die Gastgeber für die gezwungene Familienzusammenkunft so ausgedacht haben. Wie wäre es stattdessen mit spaßigen Alternativen wie „Häkle dir deinen eigenen Strick“? Dann wäre die Tortur immerhin bald vorbei.

5. Die Zeremonie

Der Höhepunkt der mehrtägigen Prozedur ist erreicht und damit gleichzeitig auch der Tiefpunkt der eigenen Laune. Wie die Hühner auf der Stange ist man dazu verdonnert, andächtig dabei zuzuschauen, wie die Braut durch den Mittelgang schlurft. Da solche Zeremonien mit Vorliebe im Freien und bei bestem Wetter abgehalten werden, wird man zusätzlich zur allgemeinen Langeweile auch noch von der Sonne gegrillt. Zu allem Überfluss darf man sich außerdem die schwülstigen Liebesbezeugungen der beiden Turteltauben anhören, die spätestens nach den Flitterwochen langsam aber sicher über den Jordan wandern.

6. Die Abreise

Wenn man es dann endlich geschafft hat und den Heimweg antreten darf, zeigt sich allerdings das nächste Problem: Wie kriegt man die unzähligen Geschenktütchen, die während der Aktivitäten handgeklöppelten Krawattenhalter und natürlich den im Hotel geklauten Bademantel in seinen Koffer? Man war ja schon auf dem Hinweg so dick mit allem Notwendigen versorgt, um den mehrtägigen Zwangsurlaub zu überstehen, dass selbst der fanatischste Weltuntergangsprediger in seinem Bunker vor Neid erblassen würde. Das deprimierendste an der ganzen Geschichte ist aber, dass man die Tortur der Hochzeit eigentlich schon hinter sich hat, die Festung der Einsamkeit allerdings noch eine gefühlte Ewigkeit entfernt ist. Dass man auf dem mehrere Zeitzonen umspannenden Hinweg auch irgendwann wieder zurückkehren muss, hatte man in einer Art unterbewussten Selbstschutzmaßnahme nämlich bereits verdrängt. Wo war nochmal das Kamel?

7. Das Nachspiel

Es ist geschafft, vorbei, zu Ende. Glaubt man jedenfalls. Denn auch wenn man den schützenden Hafen der doppelt verriegelten Wohnungstür erreicht und sich der wohligen Wärme der heimischen Couch bereits hingegeben hat, so eine Hochzeit ist hartnäckig. Ob man sich denn nicht bei einem Brunch treffen und gemeinsam die Fotos anschauen möchte? Nein. Vielleicht als Gruppe einen Kurs belegen, um die im Urlaub gewonnenen Fähigkeiten in irgendwelchen unsinnigen Sportarten zu vertiefen? Gott bewahre. Man habe sein Handy im Flugzeug vergessen? Behaltet es! Bis man wirklich alle Spätfolgen einer Hochzeit im Urlaub durchlitten hat, dauert es erschreckend lange. So lange, dass womöglich bald schon wieder die nächste Trauung ansteht. Der Kreis schließt sich und man beginnt zu recherchieren, welche Straftat eigentlich für eine lebenslange Sicherungsverwahrung notwendig wäre.

Welche absurden und nervtötenden Situationen Frank auf seiner Reise erlebt, erfahrt ihr in der charmanten Liebeskomödie DESTINATION WEDDING, die am 02. August 2018 in den deutschen Kinos startet!

 

 

Zum Film:

72 Stunden im Paradies wären wunderbar – wenn diese Hochzeit nicht wäre. Dort treffen Frank und Lindsay erstmals aufeinander. Sie haben vieles gemeinsam: Beide hassen die Braut, auch den Bräutigam, die Hochzeit, sich selber und – was bald klar wird – vor allem den jeweils anderen. Das unerbittliche Unterhaltungsprogramm des mehrtägigen Festes lässt sie immer wieder aufeinanderprallen. Doch unweigerlich steigt mit jedem Streit die gegenseitige Sympathie, die Anziehung zwischen den beiden ist nur schwer zu ignorieren. Und so müssen Frank und Lindsay eine Entscheidung treffen: für die aufkeimende Liebe – oder den gesunden Menschenverstand.

Keanu Reeves und Winona Ryder laufen in dieser originellen Komödie als schrullige Eigenbrötler mit Altlasten zu Höchstform auf. Der Film von Victor Levin (VERRÜCKT NACH DIR, VON 5 BIS 7: EINE ETWAS ANDERE LIEBESGESCHICHTE, MAD MAN) bleibt immer ganz nah bei seinen ewig diskutierenden und über die anderen Hochzeitsgäste lästernden Hauptfiguren. Nur das atemberaubende Setting des Films in den südkalifornischen Weinbergen verschlägt auch ihnen hin und wieder de Sprache.

Keanu Reeves und Winona Ryder spielen in DESTINATION WEDDING erstmalig seit Francis Ford Coppolas BRAM STOKER´S DRACULA (1992), Richard Linklaters DER DUNKLE SCHIRM (2006) und PIPPA LEE (2009) von Rebecca Miller wieder zusammen in einem Film. Dass die Chemie zwischen beiden Stars stimmt, ist DESTINATION WEDDING deutlich anzumerken.

 

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