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GREEN BOOK – EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT (Kinostart: 31.01.19) – Ein Reiseführer der besonderen Art

by Pierre Wilke


Regie: Peter Farrelly
Mit  Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini, u.v.m.
Produzenten: Jim Burke, Charles B. Wessler, Jeff Skoll, Octavia Spencer, u.a.

Kinostart: 31. Januar 2019
im Verleih von Entertainment One

Anlässlich des Martin Luther King Days, der dieses Jahr auf den 21. Januar fällt, werfen wir einen genaueren Blick auf das „Negro Motorist Green Book“, welches die beiden Protagonisten in
auf ihrer Reise durch die USA immer wieder zu Rate ziehen.

Reisen in den USA war für Afroamerikaner Anfang der 1960er Jahre, also in den Zeiten bevor die Bürgerrechtsbewegung eine Gleichbehandlung von schwarzen und weißen US-Bürgern durchsetzen konnte, nicht nur beschwerlich, sondern oft auch gefährlich.

Vor allem im Süden der Vereinigten Staaten waren Bürger mit afroamerikanischen Wurzeln in der Vor-Martin-Luther-King-Ära täglichem, teilweise gesetzlich reglementiertem Rassismus ausgesetzt. Reisen war kompliziert, da z.B. viele Tankstellen, Hotels, Restaurants oder Läden sich weigerten, Afroamerikaner zu bedienen. In den sogenannten „Sundown Towns“, von denen es Ende der 60er Jahre noch geschätzte 10.000 in den USA gab, durften Afroamerikaner nicht übernachten und mussten diese vor Sonnenuntergang verlassen haben. Nicht selten mussten Reisende die Nacht im Auto am Straßenrand verbringen oder blieben mit ihren Fahrzeugen liegen, weil sie kein Benzin bekamen.

Aus diesem Grund verfasste der New Yorker Postangestellte Victor Hugo Green ab 1936 eine jährliche Ausgabe des ‚Negro Motorist Green Book‘: Ein Reiseführer für die schwarze Bevölkerung, damit auch diese relativ unbeschwert durch das Land reisen konnte. Auf dem Cover stand: Tragen Sie Ihr Green Book immer bei sich – Sie könnten es brauchen. Und ja, für schwarze Reisende war das ‚Green Book‘ mitunter unerlässlich. Es beinhaltete Adressen von z.B. Restaurants, Unterkünften, Apotheken oder Friseuren, die afroamerikanische Bürger aufnahmen bzw. bedienten. Von der ersten bis zu seiner letzten Ausgabe wuchs das ‚Green Book‘ von 22 Seiten auf knapp 130 Seiten an und verkaufte in seiner Hochphase bis zu 20.000 Exemplare. Erst ab Mitte der 1960er Jahre verlor es allmählich an Bedeutung, zum letzten Mal erschien es im Jahr 1966.

Martin Luther King hatte wesentlichen Anteil daran, dass das „Civil Rights Movement“ zu einer Massenbewegung heranwuchs, die schließlich die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung mitherbeiführte. 1964 erhielt King den Friedensnobelpreis, am 4. April 1968 wurde er bei einem Attentat in Alabama erschossen. Der Martin Luther King Day existiert seit 1986, wird immer am dritten Montag im Januar begangen und ist in den USA ein gesetzlicher Feiertag.

Zum Film:

Der begnadete Pianist Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) geht 1962 auf eine Konzert-Tournee von New York bis in die Südstaaten. Sein Fahrer ist der Italo-Amerikaner Tony Lip (Viggo Mortensen), ein einfacher Mann aus der Arbeiterklasse, der seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs und als Türsteher verdient. Der Gegensatz zwischen den beiden könnte nicht größer sein. Dennoch entwickelt sich eine enge Freundschaft. Gemeinsam erleben sie eine Zeit, die von wahrer Menschlichkeit, aber auch Gewalt und Rassentrennung geprägt ist. So müssen sie ihre Reise nach dem „Negro Motorist Green Book“ planen, einem Reiseführer für afroamerikanische Autofahrer, der die wenigen Unterkünfte und Restaurants auflistet, die auch schwarze Gäste bedienen…

GREEN BOOK – EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT schildert herrlich komisch und zugleich tief bewegend die gemeinsame Reise der beiden unterschiedlichen Männer, die zusammen durch Höhen und Tiefen gehen, wodurch sich eine wundervolle Freundschaft entwickelt. Regisseur Peter Farrelly („Verrückt nach Mary“, „Nach 7 Tagen ausgeflittert“) zeichnet in seinem ausdrucksstarken Feelgood-Movie, das auf wahren Begebenheiten beruht, ein authentisches Bild einer eindrucksvollen Reise in unruhigen Zeiten.

Seit seiner Weltpremiere wurde GREEN BOOK – EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT mit zahlreichen Preisen bedacht, u.a. gewann der Film gerade als einziger gleich drei Golden Globes® in den Kategorien „Bester Film – Comedy/Musical“, „Bester Nebendarsteller“ (Mahershala Ali) und „Bestes Filmdrehbuch“ (Nick Vallelonga, Peter Farrelly und Brian Currie), beim Toronto International Film Festival den Grolsch People’s Choice Award und beim renommierten National Board of Review Award in den Kategorien „Bester Film“ und „Bester Hauptdarsteller“ (Viggo Mortensen). Auch bei den Critics Choice Awards konnte Mahershala Ali als „Bester Nebendarsteller“ den Preis mit nach Hause nehmen.

Mit Oscar®-Nominee Viggo Mortensen („Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück“, „The Road“, „Herr der Ringe Trilogie“) als Chauffeur Tony Lip und Oscar®-Preisträger Mahershala Ali („Moonlight“, „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“) als Pianist Don Shirley hat Farrelly zwei erstklassige Schauspieler gewinnen können. In der Rolle als Tonys Ehefrau Dolores überzeugt Linda Cardellini („Avengers: Age of Ultron“).

Produziert wurde der Film u.a. von Jim Burke („Downsizing“, „The Descendants“), Charles B. Wessler („Verrückt nach Mary“), Jeff Skoll („Bridge of Spies“, „The Help“), Jonathan King („Bridge of Spies“, „The Help“) und Octavia Spencer („Nächster Halt: Fruitvale Station”). Das Drehbuch stammt aus der Feder von Regisseur Peter Farrelly, Brian Currie und Nick Vallelonga.

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