Review zu IF – Imagine Friends mit Ryan Reynolds
IF begibt sich auf ein gefühlvolles Abenteuer, um imaginäre Freunde mit ihren Kindern wieder zu vereinen
Was passiert mit den imaginären Freunden (imaginary Friends, kurz IFs) von Kindern, die erwachsen geworden sind?
In einer Welt, in der solche Ausgeburten unserer Fantasie real sind, erforscht IF ihr bittersüßes Schicksal.
„IF“ stammt aus der Feder von John Krasinski, der das Drehbuch schreibt, Regie führt und die Hauptrolle spielt. Es geht um Bea (Cailey Fleming) und ihren Nachbarn Cal (Ryan Reynolds), die sich auf die Mission begeben, ihre Ex-Kinder wieder mit ihnen zu vereinen.
Newcomerin Fleming ist eine wunderbare Hauptdarstellerin, deren ruhige Energie es schafft, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sie zu lenken.
Die Zuschauer sind vielleicht mit Reynolds‘ schlagfertigem, sarkastischem Auftreten als Deadpool vertraut, doch in seiner Rolle als Cal verzichtet er auf die abfälligen Bemerkungen und hat eine tolle Chemie mit Fleming.
Die charmante Besetzung der IFs des Films wird von einer Starbesetzung gesungen. Steve Carell erweckt Blue zum Leben, während Phoebe Waller-Bridge Blossom Persönlichkeit verleiht. Auch die Hollywood-Schwergewichte Matt Damon, George Clooney und sogar Krasinskis Frau Emily Blunt sind mit von der Partie und leihen einigen der unvergesslichen IFs ihre Stimme, denen Bea und Cal auf ihrer Reise begegnen.
Regie:
Krasinski sagte, er habe den Film für seine Kinder gemacht und vielleicht zeige er viel Herz, weil er ihm so persönlich sei.
Die Kameraführung und der Schnitt sind wunderschön und im Gegensatz zu anderen Kinderfilmen drängen sie einem nicht so auf, dass sie mit grellen Farben, lauten Soundeffekten oder Action-Sequenzen ins Gesicht springen. Außerdem stechen die IFs mit ihren ausgefallenen Designs und Farben deutlich hervor.
Der Soundtrack von Michael Giacchino – der den Pixar-Klassiker „Oben“ vertont hat – ist wunderschön und weckt die Emotionen, die den Film durchziehen, noch mehr. Man kann die Musik fast in sich spüren.
Publikumswirksamkeit:
Dank einer Starbesetzung und einer skurrilen Handlung ist „IF“ nicht nur etwas für die Kleinen.
Während der Film zweifellos ein jüngeres Publikum begeistern wird, dürften die tieferen Themen und der emotionale Kern des Films bei Erwachsenen eine Überraschung sein, da sie eine große Anziehungskraft auf sie ausüben.
Handlung:
Der Film beginnt ernüchternd, ähnlich wie viele Pixar-Filme, mit einer Montage von Bea als jungem Mädchen, das eine wundervolle Kindheit mit unterstützenden und engagierten Eltern genießt. Sie muss jedoch schnell erwachsen werden, nachdem sie einen herzzerreißenden Verlust erlitten hat und sich durch eine weitere schwierige Situation navigieren muss.
Den IFs dabei zu helfen, ihre Kinder zu finden, bietet Bea eine notwendige Ablenkung inmitten ihrer Trauer, erinnert sie aber auch daran, dass sie nur ein Kind ist, das nicht so schnell erwachsen werden muss.Die Handlung verlangsamt sich, als das Paar beginnt, IFs vorzusprechen, um neue Kinder für sie zu finden. Obwohl es anfangs lustig ist, zieht es sich etwas hin und man fragt sich, was der Sinn des Ganzen ist.
Irgendwann wird ihnen klar, dass die IFs mit den Kindern, die sie erschaffen haben, wieder zusammengeführt werden sollten. Und dann wird die Geschichte bedeutsamer und spannender.
IF ist aufrichtig und skurril und wird bei jungen und junggebliebenen Menschen Anklang finden. Es ist eine tiefempfundene Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden und dem Kampf mit dem Schmerz, zurückgelassen oder vergessen zu werden. Sie werden von Ihrer Fantasie gekitzelt und von der Kraft der Träume berührt.
Bonusmaterial:
- Die Vorstellungskraft hinter IF: IMAGINÄRE FREUNDE – Hier erfahrt ihr von Drehbuchautor und Regisseur John Krasinski, den Darsteller:innen und der Crew, wie sie ihre Vorstellungskraft auf der Leinwand zum Leben erweckten.
- Wie man sich imaginäre Freunde vorstellt – Werft einen Blick hinter die Kulissen bei der Entstehung der einzelnen IFs.
- Wie man den IFs eine Stimme gibt – Lernt die Starbesetzung kennen, die den einzelnen Figuren im Original ihre Stimme verleiht, darunter Steve Carrell, Phoebe Waller-Bridge und viele weitere!
- Die Vermischung von Realem und Imaginärem – Begleitet John Krasinski, wie er mit einem praktischen filmischen Ansatz dafür sorgt, dass sich das Imaginäre real anfühlt.
- Tina Turner für immer! – Erlebt die Neuinterpretation des kultigen Tina-Turner-Musikvideos aus den 80er Jahren, die John Krasinski mit den IFs nachstellt.
- Die fantasievolle Welt von IF: IMAGINÄRE FREUNDE – Werft gemeinsam mit Cast und Crew einen Blick hinter die Kulissen und erlebt die Magie von New York City wie nie zuvor: von Brooklyn Heights bis Coney Island.
- Gag Reel – Urkomische Outtakes und Bloopers vom Set!
- Lerne, Blue zu zeichnen* – Mit dieser lustigen, interaktiven Anleitung könnt ihr lernen, den liebenswerten und knuddeligen Blue zu zeichnen!
*nicht auf der DVD enthalten
Bewertung:
3 von 5