News

Urbane Legenden – zu schaurig, um nicht wahr zu sein – SCARY STORIES TO TELL IN THE DARK (KS: 31.10.2019)

by Pierre Wilke


Mit: Zoe Margaret Colletti, Michael Garza, Austin Zajur, Dean Harris u.v.m.
Regie: André Øvredal
Produzenten: Guillermo del Toro, Jason F. Brown, J. Miles Dale, Sean Daniel, Elizabeth Grave
 
Kinostart: Halloween 2019 (31. Oktober 2019)
im Verleih der Entertainment One Germany

„Die abgeleckte Hand“

Bei dieser Horrorgeschichte aus Amerika läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie handelt von einem Mädchen, die ihre erste Nacht alleine zuhause verbringt. Im Radio erfährt sie von einem entflohenen Mann aus der örtlichen Psychiatrie. Besorgt verriegelt sie alle Fenster und Türen im Haus und lässt ihren Hund zur Beruhigung in ihrem Zimmer unter dem Bett schlafen. In der Nacht wird sie durch das Geräusch des tropfenden Wasserhahns wach. Aus Angst bleibt sie im Bett liegen und tastet immer wieder nach dem Hund, der ihr die Hand leckt, sodass sie weiß, dass er noch da ist – sie schläft wieder ein. Nächsten Morgen entdeckt sie auf dem Glas des Badezimmerspiegels die mit Blut geschriebene Nachricht „Menschen können auch lecken“ und kurz darauf ihren Hund aufgeschlitzt über der Badewanne.

„Die Babysitterin und der Clown“

Dieses Horrorszenario ist der Legende nach auf den Serienkiller John Wayne Gacy zurückzuführen, der für die Vergewaltigung und Ermordung von 33 Jungen und jungen Männern in den Jahren 1972 bis 1978 verurteilt wurde. In den Medien wurde er als Killer-Clown bekannt, weil er im Clownskostüm Straßenfeste besuchte, um Kinder zu unterhalten.

Im Theater angekommen fällt einem Ehepaar auf, dass sie vergessen haben, der neuen Babysitterin ihre Handynummer für Notfälle zu geben. Der Mann ruft zuhause an, um ihr die Durchwahl mitzuteilen. Die Studentin fragt bei dieser Gelegenheit, ob sie im Elternschlafzimmer fernsehen dürfe. Für das Ehepaar ist das in Ordnung. Kurz vor Ende des Gesprächs erkundigt sie sich scherzhaft, ob sie denn die lebensgroße Clownsfigur neben dem Kleiderschrank außer Sichtweite schieben könne, da sie der Anblick doch etwas nervös machen würde. Der Mann verfällt in Angst und kann der Studentin gerade noch mitteilen, auf der Stelle die Kinder zu packen und das Haus zu verlassen. Das Paar alarmiert die Polizei und rast nach Hause. Dort angekommen durchsuchen sie das Schlafzimmer – die Gardinen sind beiseite gezogen, das Fenster weit offen und die Clownsfigur verschwunden…

„Hol‘ ihn unters Dach“

Der deutsche Tontechniker Peter Fischer war an den Aufnahmen von Pink Floyds Welthit „The Wall“ von 1979 beteiligt. In der Nacht, in der er die Platte abmischte, verschwand er. Wenige Tage später fand man ihn erhängt auf dem Dachboden des Tonstudios. Später fiel Roger Waters eine Veränderung des Originals an der Stelle wo der Kinderchor singt, auf: Statt „All in all it’s just another brick in the wall“ waren bei einer Strophe auf einmal die deutschen Worte „Hol ihn, hol ihn unters Dach“ zu hören.

Man fand heraus, dass der besagte Tontechniker in einem Waisenhaus aufwachsen musste und dort schwer misshandelt und regelmäßig auf dem Dachboden eingesperrt wurde. Die Stelle im Song wurde nicht geändert und so ist im Lied noch heute „Hol ihn, hol ihn unters Dach“ zu hören. In einer weiteren Variante war Peter Fischer Mitglied einer satanischen Sekte.

„Das Ende einer Reise“

Diese urbane Legende hat ihren Ursprung in Deutschland und ist besonders furchterregend. In einer kalten Winternacht befindet sich ein Ehepaar auf dem Rückweg aus dem Urlaub. In einem Waldstück müssen sie feststellen, dass sich das Benzin dem Ende neigt und sie keine Tankstelle mehr mit dem Auto erreichen können. Der Mann beschließt, zu Fuß Benzin zu besorgen, während die Frau im Auto warten soll. Nach etwas Zeit erfährt diese aus dem Radio, dass ein Mann aus der psychiatrischen Anstalt entflohen ist. Wenige Zeit später hört sie ein Kratzen auf dem Autodacht und bekommt es mit der Angst zu tun. Sie versucht ihren Mann zu erreichen, doch es geht nur die Mailbox ran, weswegen sie beschließt, die Polizei zu verständigen. Vor Ort angekommen, müssen sie mit Entsetzen feststellen, dass der besagte geflohene Psychopath auf dem Autodach des Paares steht – mit dem abgetrennten Kopf des Ehegatten.

Zum Film:

Amerika, 1968: In der Kleinstadt Mill Valley feiert man die Nacht der Nächte des Gruselns. Und was wäre an Halloween passender, als ein angebliches Geisterhaus auszukundschaften? Genau das beschließt eine Gruppe Jugendlicher und dringt in das verlassene ehemalige Anwesen der Familie Bellows am Rande der Stadt ein. Dort entdecken sie in einem Verließ ein mysteriöses handgeschriebenes Buch mit schaurigen Erzählungen, verfasst von einer gewissen Sarah Bellows. Die Teenager nehmen es mit, nicht ahnend, welches Unheil sie damit heraufbeschwören. Denn das Werk ist noch lange nicht vollendet und neue Geschichten erwecken die schrecklichsten Alpträume zum Leben…

SCARY STORIES TO TELL IN THE DARK vereint grausame Begebenheiten rund um eine Gruppe Teenager und einen intelligent ausgeklügelten Handlungsstrang zu einem spannenden und nervenaufreibenden Psychohorror. Regisseur André Øvredal ist für seine außergewöhnlichen Filme abseits des Mainstreams bekannt. Bereits mit „Trollhunter“ und „The Autopsy of Jane Doe“ schaffte er es, dass die Kinobesucher bis zum Schluss in den Bann der Geschichten gezogen wurden. Doch auch die Handschrift des Produzenten und Oscar®-Preisträgers Guillermo del Toro („Shape of Water: Das Flüstern des Wassers“, „Pans Labyrinth“) ist unverkennbar. Zusammen bannen sie die alptraumhaften Geschichten und Monster von Alvin Schwartz (Autor) und Stephen Gammell (Illustrator) mit messerscharfer Präzision auf die Leinwand.

Der Cast besteht aus einer Riege ebenso junger wie talentierter Schauspieler/innen. Zoe Margaret Colletti („Wildlife“, „Annie“) führt den Cast als clevere Stella Nicholls an, gefolgt von Michael Garza („Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1“) als Ramón, Austin Zajur („Kidding“) als Chuck, Gabriel Rush („Better Call Saul“, „Grand Budapest Hotel“) als Auggie, Natalie Ganzhorn als Ruth und Austin Abrams („Margos Spuren“) als Tommy. Dean Norris („The Big Bang Theory“, „Breaking Bad“) überzeugt in seiner Rolle als Stellas Vater Roy.

Weiter produziert wurde der Film von Jason F. Brown („The Witcher“, „Ben Hur“), J. Miles Dale („Shape of Water: Das Flüstern des Wassers“) Sean Daniel („Die Mumie“, „The Witcher“) und Elizabeth Grave. Das Drehbuch, das auf den Büchern Alvin Schwartz basiert, stammt aus der Feder von Dan & Kevin Hageman („The Lego Movie“, „The Lego Ninjago Movie“) und Guillermo del Toro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert