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Review zu Big Red „Hellboy“ ab dem 23. August im Handel

by Pierre Wilke


mit David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Sasha Lane
Regie: Neil Marshall

Ab 23. August 2019 als DVD, Blu-ray, 4K UHD Blu-ray und Video on Demand!
Das Blu-ray Steelbook ist bei ausgewählten Händlern erhältlich

BIG RED IS BACK….

Kann man es besser machen als Del Toro? In jedem Fall muss sich der neueste „Hellboy“ mit dem alten vergleichen lassen. Also ist es nur konsequent, dass Regisseur Neil Marshall hier eigene Wege geht. Von der comichaften Steampunk-Atmosphäre der ersten beiden Filme ist wenig übrig geblieben. Auf den ersten Blick haben wir hier eher einen flott gescripteten in modern-kühler Atmosphäre gefilmten Superheldenfilm über einen Höllenburschen, der gerne so eckig und kantig wie Kollege Deadpool wäre. Leider gibt es das schon.

Das Erfolgsrezept flotte Sprüche plus Splattereffekte reicht leider noch nicht für einen richtig guten Film. Marshal hat mit allen verwandten Genres zwar reichlich Erfahrung gesammelt (u.a. „The Descent“ und mehrere Folgen „Game of Thrones“), doch vielleicht gerät gerade deshalb ein Großteil des Films zu routiniert, um länger hängen zu bleiben. Und das liegt noch nicht einmal an den Darstellern. David Harbour ist ein durchaus würdiger Nachfolger für Ron Perlman, während ein vermutlich bewusst ethnisch diverser Supportcast handwerklich solide Arbeit abliefert. Ian McShane darf sein gewohnt raues Charisma immerhin in einigen wenigen Szenen zum Besten geben und Milla Jovovichs gefürchteter Auftritt als zerlegte Hexe in Einzelteilen (wait for it) könnte wahrlich schlimmer sein.

Wie in jedem Remake werden die neuen Filmen mit den alten verglichen. Genauso wie „Hellboy“. Die Filme von Del Toro sind heutzutage Kult.

Der Regiesseur Neil Marshal hat Hellboy diesmal bluitger gemacht. Es fliegen Eingeweide, Köpfe, Arme und Beine. Köpfe werden gespaltet…. Die flotten Sprüche von Hellboy sind geblieben. Sie sind Klasse.

David Harbour ist ein durchaus würdiger Nachfolger für Ron Perlman, während vermutlich die anderen Dartseller solide Arbeit abliefern. Ian McShane (American Gods, John Wick) ist kein Klasse Schauspieler und darf sein raues Charisma in einigen wenigen Szenen zum Besten geben. Milla Jovovich als gefürchtete Bluthexe die von King Arthur mit dem einzigartigen Schwert Excalibur in Einzelteile zerstückelt wurde spielt eine mittelmäßige Hexe.

Die Vorstellung von der wahren Natur des Hauptcharakters und was er werden könnte, ist einer der emotionalen Schwerpunkte des Films. Hellboy zeigt sich etwas zurückhaltend im Kampf gegen Nimue. „Die Antwort auf jede Bedrohung, der wir ausgesetzt sind, kann nicht Vernichtung sein“, schreit er seinen Vater Professor Trevor Bruttenholm (Ian McShane) an, der das Büro für paranormale Forschung und Verteidigung leitet. Antwort des Vaters? „Sie hat Sie mit ihren parfümierten Worten und frechen Brüsten erreicht!“ Vielleicht, aber Hellboy ist auch besorgt über eine Prophezeiung, die besagt, dass er das Ende der Welt bringen wird. Er hat Angst davor, wozu er fähig sein könnte. In einer fesselnden kurzen Traumvision sieht er sich auf einem schrecklichen Drachenskelett sitzen und eine menschliche Stadt in eine Vision des Höllenfeuers verwandeln. Es ist ein wundervoller kleiner Moment, der sich schließlich wie eine Enttäuschung anfühlt, wenn der eigentliche Höhepunkt des Films, bei dem eine Gruppe von Giganten aus dem Jenseits eine Ecke von London in Stücke reißt, sich als so abgekürzt und schneidend herausstellt, wie Ausschnitte aus einer verlassene Nebenhandlung.

Das Beste, was ich über diesen Hellboy sagen kann, ist, dass trotz der chaotischen Armut seiner Geschichte und Charakterisierungen seine Welt eine kreativ imaginierte Welt ist. Ich genoss seine delirante Kavalkade von Was-wäre-wenn-Monster-Mashups. Es gibt Feen, die Kinder stehlen, faulmundige schottische Eberdämonen und riesige Froschkrieger, und irgendwann erbricht Sasha Lane einen nackten, schlangenförmigen Ian McShane. Mein Favorit war die rückwärts wandelnde, einäugige, halb geschmolzene interdimensionale Hexe Baba Yaga, die in einem Rokoko-Spukhaus mit Straußenbeinen lebt. Ich mochte auch das riesige Monster mit dem Oberkiefer, das am Ende buchstäblich drei Sekunden lang auf dem Bildschirm erscheint. gerade lang genug, um einen Mann in Stücke zu reißen.

Bonusmaterial:

Previsualizations; Deleted Scenes; Featurettes

Bewertung:

3 von 5

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