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Review zu „Spinning Gold“

by Pierre Wilke

Regie: Timothy Scott Bogart
Darsteller*innen: Jeremy Jordan, Michelle Monaghan, Jay Pharoah, Lyndsy Fonseca, Dan Fogler, Peyton List, James Wolk, Jason Isaacs u.v.m.
 
Ab 31. August 2023 als Video-on-Demand und
ab 14. September 2023 als Blu-ray, DVD und TVoD
im Verleih von Eurovideo

Ich habe noch nie von Neil Bogart gehört. In Spinning Gold erzählt Timothy Scott Bogart die Geschichte seines berüchtigten musikalischen Vaters. Neil (Jeremy Jordan) war ein Mann, der es liebte, zu unterhalten. Schon früh in seiner Karriere wusste Neil jedoch, dass er es als Entertainer nicht schaffen würde, und verlagerte seinen Schwerpunkt darauf, das Potenzial in Sängern und Musikern zu entdecken, das die Plattenindustrie naiv übersehen hatte.

Neil trommelte seine Buddah Records-Crew zusammen, darunter Buck Reingold (Dan Fogler), Nancy Weiss (Peyton List), Cecil Holmes (Jay Pharoah), und Joyce Biawitz (Lyndsey Fonseca). Sein Erfolg bei Buddah Records war schnell und kometenhaft, indem er die Isley Brothers (Doron Bell und Jason Derulo) und die unglückliche Gladys Knight (Ledisi) mit ihrem mit ihrem Hit „Midnight Train to Georgia“ lockte.

Aber Spinning Gold zeigt, dass Neils wahres Drama in seinem Versuch lag, nach Los Angeles zu ziehen und Casablanca Records zu gründen. Neil setzte alles auf zwei bestimmte Acts: KISS und Donna Summer (Tayla Parx). Man kann auch George Clinton (Wiz Kalifa) und Parliament zu der Mischung hinzufügen. Ja, wir kennen sie heute, aber damals fanden sie kein Publikum, und niemand kaufte ihre Platten.

Neil trieb diese Handlungen so sehr voran, dass er schließlich über 7 Millionen Dollar Schulden hatte, unter anderem bei dem Mafioso Big Joey (Vincent Pastore). Als er die größten und schlimmsten Schulden hatte, wurde er kokainsüchtig und ließ sich auf eine Langzeitaffäre mit Joyce Biawitz ein, wobei er seine Frau Beth (Michelle Monaghan) verließ. Aber wer war in den 1970er und 80er Jahren nicht kokainsüchtig? Jetzt kommt noch ein großer Bestand an Schallplatten hinzu, die niemand haben will, und Neil Bogart steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten.

Unsere musikalischen Referenzen stammen fast immer aus unserer Jugendzeit, und die Musik von Casablanca-Platten war das, was meine Eltern hörten. Ich bin leider nicht mit Donna Summer, Kiss und The Village People aufgewachsen, um nur einige zu nennen. Diese liebevolle Nostalgie ist die eigentliche Schwäche von Spinning Gold. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass er auch außerhalb dieser Altersgruppe gut ankommt. Sicher, Jeremy Jordan ist bei den Millennials beliebt, aber ist er die Attraktion, die der Film braucht?

Der Film ist eine Mischung aus Musical und Biopic. Ja, man hat die Lieder aus dem Casablanca-Katalog, die von den Schauspielern gesungen werden, und ihre Darbietungen sind außergewöhnlich, aber nicht das Wahre. Es gibt einige traumhafte Musical-Nummern… also, wenn man Musicals mag. Außerdem werden Casey Likes und Sam Nelson Harris KISS nicht gerecht. Sie sind gut, aber sie fangen nicht die Energie von Gene und Paul ein.

Als Biopic ist Spinning Gold gut und entspricht den Standards des Genres. Ja, der Hauptdarsteller durchbricht die vierte Wand und spricht direkt mit dem Publikum, indem er sich an seine Karriere und die Vergangenheit erinnert. Wir fangen die Höhen und Tiefen von Neils Karriere und seinem Privatleben ein. Wir erfahren von seiner Leidenschaft für die Musik und seinem unermüdlichen Optimismus, der ihn beinahe in den Ruin getrieben und ermordet hätte. In der Zwischenzeit sorgt Neils einzigartiger Glaube, dass er Casablanca Records auf die Landkarte bringen könnte, für zusätzlichen Zündstoff.

Ich würde vermuten, dass dies ein Liebesbrief an den 1982 verstorbenen Neil Bogart von seinen Söhnen Timothy, dem Autor und Regisseur, und Evan, dem Komponisten, ist. Der Soundtrack des Films erscheint übrigens bei Atlanta Records. Neils Geschichte ist faszinierend, und seine Söhne erweisen ihm mit all seinen Fehlern die Ehre. Die Handlung über einen Mann, der seinen Traum verfolgte, strotzt nur so vor Optimismus. Wenn Sie in dieser Zeit aufgewachsen sind, haben Sie hier eine Menge Nostalgiewert. Ich würde meine Zeit mit Spinning Gold als kurzweiligen Spaß bezeichnen. Ich bin jedoch nicht überzeugt, dass der Film das Zeug dazu hat, ein breiteres Publikum zu erreichen.

Bonusmaterial:

Featurettes; Making-of; Audiokommentar

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Bewertung:

3 von 5

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